NEUGESTALTUNG DES T-ARTS-MAGAZINS
T-Arts ist am 21. Dezember 2014 umgezogen. Hier die Nachsendeadresse. Die alten Links sind weiterhin aktiv und leiten im besten Fall direkt auf die neue Seite zu dem jeweiligen Artikel. Ab Dezember 2014 werden Artikel nur noch auf der neuen Seite publiziert.

    

BLACK SNOW – the completely Different Xmas compilation

Advent – vorbei. Verkaufsoffene Sonntage – vorbei. Krampfhaftes Geschenke kaufen – vorbei. Weiße-Weihnacht-Dauergedudel im Shopping-Center – vorbei. Sylvester – vorbei. Heilige-Drei-Könige – vorbei. Der Weihnachtsbaum liegt am Straßenrand im Schnee – unschön und traurig so ungeschmückt. Und ich bin froh, dies alles unbeschadet überstanden zu haben. Natürlich nicht ganz ohne Hilfe. Manch ein Weihnachtstressgeschädigter hat sich eine Direktleitung ins Haus legen lassen: Glühwein. Andere haben sich mit Schokoladekampfessen beruhigt. Man kann sich auch eine Grippe anschaffen, sich im Autobahnstau amüsieren oder einen zünftigen Besinnlichen-Weihnachtsabend-Familien-Zank anzetteln. Jedes Mittel soll recht sein, diese Zeit zu überstehen. Oder man versucht es mal mit einer alternativen Musikbeschallung. Und die habe ich gefunden: BLACK SNOW.
Bei dieser Compilation handelt es sich nicht etwa einfach um eine Krach-Bum-Anti-Weihnachts-Scheibe. Nein. Teilweise romantisch, besinnlich, nachdenklich. Oder auch lustig. Neben eigenen Kompositionen fanden auch Weihnachts- und Kinderlieder Eingang in die Songs der unterschiedlichsten Bands. Witzig sind TYSKE LUDDER anzuhören – die kratzige Stimme und der weihnachtliche Song sind ein echter Kontrast. Böse Jungs scheinen nicht wirklich hart zu sein. Als echten Klassiker bekommt man auch eine sehr schöne Version von „Hava Nagila“ zu hören. DIE PERLEN gingen das Thema wie immer nachdenklich an: was wäre Weihnachten, explizit der Weihnachtsmarkt, ohne Strom? Keine Beleuchtung, kein Karussell, kein Glühwein. Aber dann feierlich und besinnlich: „Halleluja“ und „Tausend Sterne sind ein Dom“ – das versöhnt auch hartgesottene Nicht-Weihnachtsbegeisterte. Ein Lieblingslied von mir – „Little Drummer Boy“ – ist allerdings kaum wiederzuerkennen und erinnert an das Abspielen einer extrem zerkratzten Schellack-Platte. Ist wohl Geschmackssache. Das sind nur einige Songs. Jeder sollte sich seine Lieblingsstücke selbst aussuchen.
Und damit möchte ich jedem, dem der Weihnachtsrummel zum Hals heraushängt, „Black Snow“ empfehlen. Denn: NACH Weihnachten ist VOR Weihnachten. Es dräut schon wieder. Man kann die Tage zählen. Sorgen Sie vor! – bevor man Sie mit endlosem „Jingle Bells“ versorgt.

Edith Oxenbauer
Januar 2010

Trackliste:
01. Feindflug „Wintergedanken (Spekulatius-Mix)“
02. Hioctan „Hava Nagila“
03. Dandelion Wine „I Want a Hippopotamus for Christmas“
04. + 05. Tyske Ludder „Fairytale Of New York“, Tyske Ludder „Fairytale Of The North“
06. killedbycandy „Cinnamon“
07. Atomic Neon & 6.6.6. feat. Angel Of Night „We Die At Christmas (Rio Black Mix)“
08. Oil 10 „Christmas Machine“
09. Die Perlen „Ohne Strom kein Weihnachtsmarkt“
10. Jabberwock „xparty (xmas xceptional version)“
11. DYM „Little Drummer Boy“
12. Panic Lift „Hourglass“
13. This Vale of Tears „Frozen Zone“
14. Novalis deux „Halleluja (live)“
15. Plane To Pla „Tausend Sterne sind ein Dom“
16. The Pussybats feat. Meli (Livid Halcyon) „A Wish“