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Aeldaborn - Fountain of darkened fires

Das Booklet ziert eine alte Darstellung von Kriegern und einem Schiff im germanisch/keltischen Stil. Die CD ist mit acht gleichartigen Zeichen regelmäßig um den Mittelpunkt versehen. Es handelt sich dabei um keine Runen; wirkt aber so. Wer nun Neofolk vermutet, liegt ganz richtig.

Obwohl die aus dem Ruhrgebiet stammende Band AELDABORN bereits seit dem Jahr 2001 existiert, handelt es sich bei der 2011 erschienenen Platte mit dem Titel „Fountain of darkened fires“ um das offizielle Debüt. Ein Debüt, dessen 15 Stücke als nordisch düster, spirituell getragen, und auch heftig bzw. kämpferisch bezeichnet werden können. Folksongs, die insgesamt nicht bedrohlich wirken, sondern eher feierlich und sehr unterschiedlichen Temperaments sind. 12 Musikerinnen und Musiker, die gemeinsam oder abwechselnd musizieren und singen. Starke Stimmen, die die Songs meist in englischer Sprache aber auch in Deutsch intonieren. Durch die unterschiedlichen Stimmen erhalten die Lieder eine jeweils ganz eigene Ausstrahlung. Mal zärtlicher, mal härter, leise oder laut oder fast heiser.

Für das Album wurde ein Gedicht von Heinrich Heine vertont: „Wir weben“. Und dessen damaliger Anklage gerecht werdend, springen den Hörer die Worte mit gewaltiger Wut entgegen. Und diese Wut ist heute genauso angebracht wie damals zu Heinrich Heines Deutschland. Ein Text von Aleister Crowley – „Independence" – wurde ebenfalls verarbeitet. Das auf der Edda basierende Stück „The Descend of Odin" kommt zu Gehör. Etwas anders klingt „Io Seth", das von Frater Eremor (NEW rAGE PROJECT) gesprochen wird. Ansonsten sind die Texte von nordischen Mythen inspiriert. Sparsam instrumentalisiert, aber mit genre-typischen dunklen Trommeln erzeugen die Klänge eine schwärmerische Stimmung, romantisch, traurig, hoffungsvoll. Eine Geige unterstreicht die dramatischen Passagen.

Die Vorurteile, welche dem Neofolk teilweise entgegengebracht werden, kann man hier fallen lassen. Hier wird sich rituell auf ganz alte Werte und Kulturen besonnen. Für Anhänger traditionellem Neofolks ist „Fountain of darkened fires“ auf jeden Fall zu empfehlen. Und auch als Nicht-Fan kann man diese CD genießen.

Edith Oxenbauer
April 2012


www.aeldaborn.de