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25.10.2013 HENKE - Rosenau, Bayreuth

Ursprünglich als eine Art Best-Of-Projekt, das auf das Schaffen Oswald Henkes zurückblickt, ins Leben gerufen, ist „Henke“ längst zu einer eigenständigen Band gereift. Aus Söldnern, wie der Sänger seine Mitmusiker in einem Interview nannte, sind gleichberechtige Bandmitglieder geworden. Wer wehmütig in die Vergangenheit blickt, sollte unbedingt einmal die Gelegenheit nutzen und ein Konzert von „Henke“ besuchen. So wie das Jahresabschlusskonzerts in Bayreuth, bei dem in erster Linie eigene Titel präsentiert wurden, die den Stücken von Goethes Erben, Erblast und Artwork, bei denen Oswald Henke früher aktiv war und sich einen Namen gemacht hat, in nichts nachstehen.

Es ist immer ein besonderes Erlebnis, Oswald Henke auf der Bühne zu erleben. Theatralisch und voller Leidenschaft lebt er die vorgetragenen Texte. Mal gesprochen, mal geflüstert, mal geschrien erreichen zuweilen recht nachdenklich machende Worte die Zuhörer. Trotz aller Tiefgründigkeit und Selbstbesinnung reißen die oftmals rockigen Klangwelten mit. „Henke“ schaffen die Basis für eine ausgelassene als auch melancholische Stimmung. Manchmal ist auch Wut zu spüren. Beim Titel „Ich protestiere“ holt sich Henke verbale Verstärkung in Form von sechs Konzertbesucherinnen auf die Bühne, um den Protest zu untermauern. Neben diesem Zorn und den Abgründen, in die der Wortkünstler seine Zuhörerschaft stürzt, offenbart er aber auch eine kindliche Ader. So bereitet es ihm sichtlich Freude, einen Glitzerregen über die ersten Reihen herabregnen zu lassen oder Papierflieger in Richtung Publikum abzufeuern. So zaubert er nicht nur ein Lächeln auf die Gesichter vor der Bühne, ein Grinsen erhellt hier und da auch die konzentrierten Mienen seiner „Mitstreiter“ an den Instrumenten.

Henke

Gemeinsam mit Sonja Kraushofer (L’ame Immortelle, Persephone) wurde der Klassiker „Helden“ von David Bowie zu einem gänsehauterregenden Duett. Die sonst bei Oswald Henke vorherrschenden temperamentvollen Betriebsamkeit auf der Bühne – nutzt er doch den zur Verfügung stehenden Raum nicht nur in der Breite, sondern auch in der Höhe – wich bei diesem Stück einer fast schmerzlich anmutenden verhaltenen Leidenschaft.

Ein weiterer Gastauftritt sorgte für Freude. Jochen Schoberth (früher gemeinsam mit Henke bei „Artwork“ kreativ) übermalte mit seinen akustischen Klängen kurzzeitig die rockige Basis.

Henke

Neben den Gastmusikern darf man die musikalischen Mitstreiter der Band „Henke“ keinesfalls vergessen: Das von Tobias Schäfer (Piano, Keyboard, Gesang), Tom Bola (Bass, FX), Stefan Söllner (Gitarre) und am Schlagzeug Benjamin Küfner gekonnt und voller Spielfreude Dargebotene riss viele Zuhörer mit.

Ein Auftritt von beeindruckender Dynamik und Intensität.

Wer die Band etwas ruhiger erleben möchte, hat im April 2014 die Gelegenheit. Dann geben „Henke“ vier Konzerte im kleinen Rahmen. Ganz ohne elektronische Verstärkung, sondern rein akustisch: „Intim und leise“. Doch Vorsicht: „Leise“ sollte man nicht mit „still“ verwechseln. Eine durchdringende Atmosphäre dürfte gewiss sein…

Text und Fotos: Marcus Rietzsch
Januar 2014


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